Ayurveda – die stille Intelligenz der Natur, die in dir liegt
Veda heißt reines Wissen und wird als ganzheitliche Erkenntnis aller Naturgesetze verstanden. Ayurveda ist somit reines „Wissen über das Leben“.
Deswegen liegt der wahre Ursprung des Ayurveda nicht in Asien und nicht in den medizinischen Texten des alten Indiens. Er liegt nach Auffassung der ayurvedischen Lehre – im eigenen Selbst – einem Bereich stiller Bewusstheit. Dieses innere Selbst ist ein Ort der vollkommener Gesundheit, die Quelle des Wissens über die Heilung.
Ayurveda ist in Wirklichkeit im Besitz eines jeden Menschen – die stille Intelligenz der Natur, die in dir schon immer vorhanden war.
Essen in Harmonie mit den kosmischen Gesetzen
Ayurveda hat das Ziel, die verlorene Balance im Menschen wiederherzustellen. Die Ayurveda Ernährung, als einer der 40 Aspekten des Veda, hat dabei eine besondere Rolle.
Vor 2000 Jahren galt eine Mahlzeit als vollwertig, die alle 6 Geschmacksrichtung enthielt:
- süß
- sauer
- salzig
- scharf
- bitter
- herb
Darüberhinaus wird die gesamte Nahrung in 12 Kategorien unterteilt. Jeder mit eigenen Wirkungen.
- Getreide: aufbauend, beruhigend, nährend
- Gemüse: vitalisierend, mobilisierend
- Früchte: tonisierend, gewebeaufbauend
- Grüner Salat: appetitanregend, würzend
- Hülsenfrüchte: stabilisierend, kräftegebend
- Milch: belebend, lebenspendend
- Milchprodukte /Ghee: beruhigend
- Fleisch: gewebeaufbauend, stabilisierend
- Zucker: nährend
- Wasser: befriedigend
- Öl, Gewürze: anregend, verdauungsfördernd
- Gekochte Speisen: nährend, stärkend, besänftigend
Heutzutage wissen wir, dass die vollwertige Ernährung nicht nur Kohlenhydraten, Eiweiße, Fettsäuren, sekundären Pflanzenstoffen sondern auch Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Enzyme liefern soll.
Meine » Rezepte sind eine Symbiose aus der ayurvedischen Tradition und modernen Erkentnissen.
Bausteine der Ayurveda Ernährung als Symbiose aus Tradition und Moderne
Dem ayurvedischen Mittagessen wird eine besondere Rolle zugeschrieben, da zur Mittagszeit agni (Verdauungskraft) am stärksten ist und man alle Bausteine so wie alle sechs Geschmacksrichtungen in einer Mahlzeit gut zusammen kombinieren kann.
- Kohlenhydrat-Quellen im Ayurveda
Getreide und Reis gelten als Grundnahrungsmittel, liefern Energie und Nährstoffe Zudem ist angerösteter und warmer Reis deutlich bekömmlicher.
- Eiweiß-Quellen im Ayurveda
Hülsenfrüchte sind eine gute Quelle für Proteine, sind jedoch schwer verdaulich und können vor allem bei vata Menschen zu Blähungen (Element Luft) führen. Anrösten und langes Kochen und die Geschmacksrichtungen salzig, sauer und scharf helfen die Wind-Symptomatik vorzubeugen.
Aber auch Getreide und Lassis (gequirlte Yoghurt) sind gute Eiweißquellen.
- Fett-Quellen im Ayurveda
Vor allem Ghee, Butter, Sahne und Pflanzenöle
- Quellen für pflanzliche Fasern
Gemüse, Salate, Obst, als Beilage oder als Chutneys ergänzen Reis, Dhal und Getreide zu einem köstlichen und vollständigen ayurvedischen Menü. In der ayurvedischen Küche wird das Gemüse meist gekocht, aber es soll noch bissfest bleiben. Auf Rohkost wird nicht komplett verzichtet aber dessen Anteil sollte geringer ausfallen, da es bei schwachem agni zu Beschwerden führen kann. Es werden frische, regionale uns saisonale Sorten bevorzugt.
- Gewürze und Gewürzmischungen (Churnas) helfen die Gerichte in dessen Wirkung auf die doshas zu verändern und die sechs Geschmacksrichtungen abzurunden oder der Jahreszeit anzupassen. Durch das Anrösten entfalten die Gewürze ihre Heilwirkung.
Frühstück im Ayurveda: iss Glitzer am Morgen und strahle den ganzen Tag
Zwischen 6:00 und 10:00 Uhr morgens herrscht Kapha-Zeit – Elemente Wasser und Erde. Stoffwechsel ist dadurch sehr langsam.
Ein warmes, anregendes Frühstück aus Getreide, gedünstetem Obst oder Gemüse, Gewürzen, Nüssen und Samen kann viel verändern.
Dennoch muss ein ayurvedisches Frühstück nicht immer ein Getreidebrei sein. Alternativen wären:
- Süsser Porridge mit Obst
- Herzhafter Porridge mit Gemüse
- Pfannkuchen, Pancakes oder Vollkornwaffeln mit Ghee, Mandelmus, Avocadocreme oder Apfelchutney
- Herzhafte Muffins
- Getoastetes Vollkornbrot mit Gemüseaufstrich und mit viel Kräuter
- Fruchtkompott
- Milchreis mit Gewürzen
Mittagessen im Ayurveda: Essen ist ein Bedürfnis, Genießen ist eine Kunst
Nun folgt die Hauptmahlzeit des Tages — das Mittagessen — vorstellen.
Zwischen 10 und 14 Uhr herrscht Pitta — Element Feuer vor. Der Stoffwechsel ist zur dieser Zeit am stärksten ausgeprägt. Unsere biologische Uhr bereitet den Körper auf die Hauptmahlzeit des Tages vor.
Um den Heißhunger am Nachmittag und Mangelernährung zu vermeiden, sollte die Hauptmahlzeit neben den 4 Makronährstoffen (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, pflanzliche Fasern), auch alle 6 Geschmacksrichtungen (suß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb) enthalten.
Ayurveda legt großen Wert auf die individuelle Herangehensweise, insbesondere bei der Ernährung. Die eigene dosha-Konstitution findet man am besten in einer » individuellen Beratung heraus. Dennoch gibt es einige allgemeingültige Empfehlungen und Rezepte. Diese stelle ich dir in meinem » Vedavital Journal vor.
Der Klassiker der ayurvedischen Küche, der für alle dosha-Typen passt ist ein Reis-Linsen-Curry Eintopf mit Gemüse, auch » Kichari genannt: Reis liefert Kohlenhydrate, Linsen – Eiweiß, Ghee – Fett, Gemüse – pflanzliche Fasern, Gewürze gleichen die 6 Geschmäcker aus.
Bausteine einer Hauptmahlzeit im Ayurveda:
- Getreide oder Reis
- Chapatis – ayurvedisches Fladenbrot
- Dhal
- Gemüse
- Salat (wenig)
- Chutney
- Lassi oder Raita
- Gewürze
Mittagessen für die Berufstätige
Ich selbst bin ein Glückspilz, weil ich von zu Hause arbeite kann. Deshalb kann ich mir jeden Mittag ein frisches, ayurvedisches Essen zubereiten. Aber für Berufstätige ist das nicht so einfach.
Viele meiner berufstätigen Kunden fragen mich, wie sie das machen sollen? Schließlich ist ihre Hauptmahlzeit mit der Familie abends.
Abends, wenn der Stoffwechsel allmählich in den Schlafmodus umschaltet, wird agni, das Verdauungsfeuer, allerdings immer schwächer. Andererseits sind frisch gekochte Mahlzeiten, mit Liebe zubereitet, enorm wichtig für die innere Balance.
Zwei Möglichkeiten:
- Du kochst morgens vor und nimmst es in einem » Thermobehälter* mit zur Arbeit.
- Wenn es also mittags nicht möglich ist, die Hauptmahlzeit einzunehmen, dann koche abends. Spätestens bis 19 Uhr. Idealerweise machst du danach einen kleinen Spaziergang.
Abendessen im Ayurveda: wer suppt – lebt länger
Nun kommen wir auch zum Abendessen. Zwischen 18 und 22 Uhr herrscht wieder Kapha – Elemente Erde und Wasser. Unser Stoffwechsel ist extrem langsam geworden. Er kann kaum noch Rohkost, Salat, Zucker und Fette ausreichend verdauen. Der abendliche Verzehr von diesen Nahrungsmitteln überfordert unsere Verdauung.
Abends hingegen sollten wir den Fokus auf warme, leichte und gut bekömmliche Speisen legen und möglichst früh zu Abend zu essen. Gekochtes Getreide mit Gemüse oder eine » Suppe wären die perfekten Auswahlmöglichkeiten.
Quellenverzeichnis
1. Vasant Lad. Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde Gebundene Ausgabe – O.W. Barth; 11. Edition; 1. Juli 2010
2. Sivananda Yoga Vedanta Zentrum. Gesund und entspannt mit Ayurveda: Praktische Anleitung für mehr Balance und Energie – Yoga, Meditation, Massage, Ernährung, Kräuter & Gewürze Gebundene Ausgabe – Dorling Kindersley Verlag GmbH; 1. Edition; 28. September 2018
3. Shive Narain Gupta. Ayurveda-Medizin Gebundene Ausgabe – Thieme; 3. aktualisierte Edition; 22. Mai 2019
4. Subhash Ranade. Ayurveda – Wesen und Methodik Gebundene Ausgabe – Narayana; 2. Edition; 1. September 2018
5. Srikanta Sena. Ayurveda – Materia Medica: Über die Eigenschaften von Pflanzen, Mineralien, Nahrungsmitteln und Rezepturen im Ayurveda Gebundene Ausgabe – Vasati Verlag; 1. Edition; 30. August 2007
6. Kerstin Rosenberg. Mein Ayurveda-Wohlfühlprogramm: Typgerecht abnehmen, gesund und glücklich leben – Südwest Verlag; 13. August 2014
7. Dr. med. Ernst Schrott. Ayurveda für jeden Tag: Die sanfte Heilweise für vollkommene Gesundheit und Wohlbefinden – Goldmann Verlag; 1. Mai 1998
Top Bücher über Ayurveda Ernährung
» Selbstheilung mit Ayurveda. Das Standardwerk der indischen Heilkunde, Vasant Lad*
» Die zeitlose Ayurveda-Küche – Die Heilkraft unserer Nahrung, Alexander Pollozek*
» Gesund und entspannt mit Ayurveda. Praktische Anleitung für mehr Balance und Energie – Yoga, Meditation, Massage, Ernährung, Kräuter & Gewürze, Sivananda Yoga Vedanta Zentrum*
» Ayurveda-Medizin – Therapiekonzepte für innere Erkrankungen, Shive Narain Gupta*
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